INTRA-Projekt zur Behebung des Mg-Defizits im Welschriesling
Willkommen
Willkommen zum Projekt INTRA: Verbesserte Magnesium-Ernährung der Weinrebe durch umfassende Analyse.
In diesem Projekt suchen wir nach den Genen, Gennetzwerken und Biomarkern, die für den Magnesiummangel in der Weinrebe verantwortlich sind. Wir möchten herausfinden, ob diese Faktoren mit genomischen Veränderungen in Verbindung stehen. Magnesium spielt eine entscheidende Rolle in der Pflanzenphysiologie, da es ein wichtiger Bestandteil des Chlorophylls ist. Ein niedriger Magnesiumgehalt in den Blättern der Weinrebe führt zu einer verringerten Photosynthese und einer geringeren Produktion von Glukose. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Reifung der Trauben und letztendlich auf die Qualität des Weins.
Über uns
Wir freuen uns, Ihnen das aktuelle INTRA-Projekt vorzustellen, das sich an der Schnittstelle von Genomik, Transkriptomik und Physiologie befindet. Unser multidisziplinärer Ansatz kombiniert natürliche Variation, physiologische Messungen und molekulare Techniken, um umfangreiche Datensätze mithilfe modernster bioinformatischer Plattformen zu analysieren und zu interpretieren.
Unser Team besteht aus einer Gruppe von Experten, deren Fähigkeiten sich gegenseitig ergänzen und das Projekt bereichern. Das Projekt wird von Fatemeh Maghuly von der BOKU in Wien, Österreich geleitet. Sie verfügt über Erfahrung in der Entwicklung und Anwendung neuartiger molekularbiologischer Methoden und der Analyse von Omics-Daten in verschiedenen Pflanzensystemen. Ergänzt wird das Team durch Tamás Deák von der Ungarischen Universität für Landwirtschaft und Biowissenschaften sowie Ferdinand Regner von der HBLA&BA Klosterneuburg in Österreich. Beide sind renommierte Experten auf dem Gebiet des Weinbaus und bringen umfangreiches Wissen in den Bereichen Rebengenomik und Bioinformatik mit.
Unsere Zusammenarbeit ermöglicht es uns, die komplexen Zusammenhänge zwischen Genomik, Transkriptomik und Physiologie zu entschlüsseln. Durch den Einsatz modernster Methoden und Techniken arbeiten wir daran, neue Erkenntnisse zu gewinnen und die Grundlagen des Weinbaus zu verbessern.
Projekpartner
BOKU Universität für Bodenkultur Vienna
Höhere Bundeslehranstalt Klosterneuburg und bundesamt für Wein- und Obstbau (HBLA)
Hungarian University of Agriculture and Life Sciences
Das DAFNE-INTRA-Projekt verfolgt Ziele, um das Problem des Magnesiummangels anzugehen und das Qualitätspotenzial heimischer Weine zu steigern. Insbesondere konzentrieren wir uns auf die bedeutende Rebsorte Welschriesling (WR), die im österreichischen Weinbau stark von diesem Mangel betroffen ist.
In Weinbaugebieten mit ausreichend Niederschlag und leichten Böden ist der Schaden durch den Magnesiummangel besonders hoch. Dort wird das vorhandene Magnesium ausgewaschen und steht den Reben nur in begrenztem Maße zur Verfügung. Um dieses Problem zu bewältigen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Aufnahme und Verstoffwechslung von Magnesium in den Reben optimal funktioniert.
Während es für Unterlagsreben ausreichend Wahlmöglichkeiten gibt, um effizient Magnesium aufzunehmen, gestaltet sich die Situation bei der Welschriesling-Sorte weniger günstig. Die vorhandenen WR-Klone, die für den heimischen Weinbau zur Verfügung stehen, weisen alle eine mehr oder weniger schwache Magnesiumaufnahme auf.
Daher ist es von großer Bedeutung, nach Genotypen zu suchen, die eine verbesserte Aufnahme von Magnesium aufweisen, und diese Aufnahme auf genetischer Ebene zu untersuchen. Dieser Ansatz ermöglicht die Entwicklung geeigneter Biomarker, die eine Unterscheidung zwischen effizienten und ineffizienten Klonen bei der Magnesiumaufnahme ermöglichen würden. Eine detaillierte Untersuchung der Aufnahme von Magnesiummangel und die Identifizierung der beteiligten Gene sind essentiell, um dieses Problem zu lösen.
Die Entdeckung neuer Klone mit verbesserter Magnesiumeffizienz hätte positive Auswirkungen auf die heimischen Rebschulen und den Weinbau. Darüber hinaus könnte es ermöglichen, Rebmaterial in die Nachbarländer Ungarn, Kroatien, Slowenien und die Slowakei zu liefern, wo das gleiche Problem besteht. Dies würde den heimischen Pflanzgutbetrieben einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und die internationale Zusammenarbeit im Weinbau stärken.
Unser Projekt strebt danach, diese Ziele zu erreichen und einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des Magnesiummangels in der Weinrebe zu leisten. Mit unserer Forschungsarbeit möchten wir die Grundlage für innovative Lösungen schaffen und die Qualität des heimischen Weinbaus weiter verbessern.
Hintergrund
Unser Mitarbeiter für das Projekt, Doz. Dr. Ferdinand Regner (HBLA u. BA für Wein und Obstbau Klosterneuburg. Abt. Rebenzüchtung), hat bereits eine genetische Kopplungskarte der Weinrebe erstellt und untersucht. Dabei wurden 92 Nachkommen aus einer Kreuzung von WR × Sirius mit der Pseudo-Testcross-Strategie analysiert. Das Segregationsmuster dieses Defekts wurde mit dem Muster von 251 molekularen Markern, 237 Simple Sequence Repeat (SSR) Markern und 14 zufällig amplifizierten polymorphen DNA (RAPD) Markern verglichen. Diese Marker wurden verwendet, um die genetischen Karten der Eltern zu konstruieren und in 20 Verknüpfungsgruppen zu ordnen. Durch die Ausrichtung der mütterlichen (WR) und väterlichen (Sirius) Karten wurde eine genetische Konsensuskarte erstellt. Diese Karte ermöglichte die Identifizierung eines QTL (Quantitative Trait Loci) in der Kopplungsgruppe 11. Es wurde festgestellt, dass diese Loci mit visuellen Symptomen eines Magnesiummangels und der Konzentration von Magnesium in den Blättern der Traubenzone in Verbindung stehen könnten. Zwei SSR-Marker wiesen die stärkste Bindung zur Kernregion des Magnesium-QTL auf. Die Arbeitsgruppe von Dr. Regner führte umfangreiche mehrjährige Blattanalysen (Mikro- und Makroelemente) an 43 WR-Genotypen durch und entdeckte Unterschiede.
Unser Mitarbeiter, Doz. Dr. Ferdinand Regner, bringt wertvolles Fachwissen und umfangreiche Erfahrung in die Projektarbeit ein. Seine Forschung zur genetischen Kartierung und Analyse der Weinrebe liefert wertvolle Erkenntnisse über die genetischen Grundlagen von Magnesiummangel und dessen Auswirkungen auf die Blattzonen der Trauben. Mit Hilfe modernster Analysemethoden und Markeridentifizierung konnte das Team wichtige Zusammenhänge zwischen Genotypen und Magnesiumeffizienz aufdecken.
Wir begrüßen MSc. Iman Samiei, unseren Doktoranden, der als Bioinformatiker an der NGS-Datenanalyse für das INTRA-Projekt arbeitet. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Vorbereitung von HMW-DNA und -RNA mithilfe von Long-Read-Genomtechnologien, um das Vitis-Genom gleichzeitig und direkt auf DNA- und RNA-Basenmodifikationen im Zusammenhang mit Magnesiummangel zu untersuchen. Neben der Untersuchung von Strukturvariationen im Vitis-Genom wird …
Wir begrüßen Dr. Hymavathi Salava, die an verschiedenen Aspekten des INTRA-Projekts gearbeitet hat. Ihre Arbeit umfasst physiologische Messungen, vollständige Transkriptomanalyse, Variantenaufrufung und die Identifizierung epigenetischer Strukturen in ausgewählten Genotypen.
Wir freuen uns, Dr. Daniel Tholen als neues Mitglied in unserem Team zu begrüßen. Mit seiner Expertise in der physiologischen Analyse wird er einen wertvollen Beitrag zu unserem Projekt leisten. Ebenso heißen wir Dr. Luca Zoccarato herzlich willkommen. Als Expert für bioinformatische Analysen wird er uns helfen, die Daten, die in unserem Projekt generiert werden, …